Wenn du drin bist, ist es wie ein Sog. Du denkst, du mußt es so machen. Egal was kommt. Oft gibt es eine viel klugere Alternative.
Ich hatte so eine Begebenheit beim Surfen. Es war im März in El Palmar. Das Wetter war so schlecht, dass die Spanier überlegt haben, eine neue Jahreszeit zu erfinden. Ein Sturm im Februar mit 4 Meter Wellen hat den kompletten Strand weggefegt. Die Nachwehen spürten wir noch Anfang März. Hohe Wellen, teilweise völliges Durcheinander im Wasser. Ganz ungewöhnlich. Für mich als Surfintermediate also eine echte Herausforderung. Nun gut, dann mal los, dachte ich.
Wer nicht surft: die erste Herausforderung ist es durch das Weißwasser zu paddeln, um ins Line-Up zu kommen. Das ist die Zone, wo die Wellen nicht mehr brechen. Dort kannst du dann entspannt auf die Wellen warten.
Warum es sogar gefährlich sein kann, dir diese Frage nicht zu stellen
Wir sind also als Gruppe los. Die Idee: Wir treffen uns im Line up. Ich ging frohgemut ins Wasser. Legte mich auf mein Brett, wunderte mich kurz warum die Brandung so unfassbar laut ist und paddelte was das Zeug hielt. Ich paddelte und paddelte bis mir die Kraft ausging. Schaute auf die Wellen im Line-Up, bekam kurz ein mulmiges Gefühl und machte einfach weiter.
Ein, zwei aus unserer Gruppe haben es ins Line Up geschafft. Aber es war derartig starke Brandung. Wir anderen haben ordentlich gekämpft. Und dann haben sich die Ersten verletzt. Sind ungünstig abgeknickt. Einige haben sogar geblutet (was sonst quasi nie passiert). Und als auch ich plötzlich mein Knie verdreht habe, bin ich raus und habe mir mit Blick auf die Wellen diese alles entscheidende Frage gestellt:
Willst du es wirklich – wirklich?
Was daran gefährlich sein soll, sich diese Frage nicht zu stellen? Oft passieren Verletzungen genau dann, wenn du etwas tust, was du eigentlich gar nicht willst. Dein Körper verpasst dir einen Schlussstrich, wenn du nicht hinhörst. Das kann beim Yoga passieren, beim Surfen oder auch sonst im Alltag. Und deshalb solltest du dir diese Frage öfter mal stellen. Nicht nur beim Surfen.
Denn als ich mir diese Frage gestellt habe, war mir klar: ich will gar nicht ins Line-Up. Die Wellen sind an dem Tag zu hoch dafür, das ich mich Wohl fühle und Spaß habe. Als ich diese Entscheidung getroffen habe, machte ich noch ein paar Paddeltrainingssessions und gut. Alles war gut. Kein Kampf – dafür wieder Spaß und Freude.
Wie du besser wahrnehmen kannst, ob du es wirklich willst.
Warum passiert es überhaupt, das wir Dingen nachjagen, die wir überhaupt nicht wollen. Macht ja eigentlich gar keinen Sinn! Allerdings ist unser Gehirn zu mehr als 90% auf Autopilot unterwegs. Und das ist ganz egal, ob dies in der Partnerschaft ist, in deinem Job, im Urlaub, beim Yoga oder beim Surfen passiert. Dadurch:
- übersiehst du es im Alltag
2. Du bist so mit dem Tun abgelenkt, dass du deine innere Stimme nicht mehr hörst.
Dieses Signal hilft dir eine Entscheidung zu treffen
Ein deutliches Zeichen ist: Kampf. Wenn du das Gefühl hast, du rackerst dich ab und irgendwie geht es nicht weiter. Und vor allem kommst du nicht in das „Flow“ Gefühl. Das berühmte Glücksgefühl, das entsteht, wenn wir 100% bei einer Sache sind.
Immer wenn sich dein Körper nicht gut anfühlt – und damit meine ich nicht Angst, sondern dieses Gefühl, das irgendetwas nicht stimmt. Wenn dies auftaucht, lohnt es sich den Innencheck zu machen:
Dir ein ruhiges Plätzchen zu suchen und dich in aller Ruhe zu fragen:
Willst du es wirklich?
Wenn du etwas Raum lässt, kommt die Antwort immer.
Du hast alles Wissen in dir.
With love & passion
Heike
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2 Comments
Ja Heike, wenn du ganz bei dir bist, dann spürst du alles. Ich nehme dies beim Schwimmen wahr, dabei dürfen im Schwimmbecken keine Personen sein, die störenden Einfluss haben. Das Wasser wird plötzlich ein Teil von mir und im Flow spüre ich mein inneres. Es ist dann einfach nur noch schön….
Schön, lieber Udo.