Er ist ein Urgestein der Ashtanga Yoga Szene – Danny Paradise. Zu seinen Schüler gehören Eddie Vedder, Sting und Madonna. In Berlin gab er einen spannenden Workshop: Thema: Yoga lernen, lehren & Schamanismus.

[clickandtweet handle=““ hashtag=““ related=““ layout=““ position=““]„In my class you can do whatever you want“,[/clickandtweet]

verkündet er als erstes, und lädt uns ein, sogar den Raum zu verlassen, wenn wir keine Lust mehr haben. Danny Paradise wirkt unglaublich entspannt. Seit 36 Jahren steht er auf der Matte. Er lehrt seit 32 Jahren. Man sieht es ihm nicht an. Er gehört zu den Lehrern, bei denen man das Alter überhaupt nicht erraten kann, weil er alterslos wirkt, der Körper geschmeidig, die Gesichtszüge weich. Während unseres Workshops feiert Danny Paradise seinen 60ten Geburtstag.

Er wirkt erfahren und zwar nicht so erfahren, als hätte er zahlreiche Teacher Trainings und Workshops hinter sich, sondern man merkt ihm die jahrelange eigene Praxis an, die Erfahrung, die aus dem eigenen Begreifen stammt, dem täglichen Selbststudium auf der Matte. Die Erfahrung, die man ausstrahlt, wenn man sich selbst mit einem Thema über Jahre konstant und mit Leidenschaft beschäftigt. Er strahlt sie bis in die letzte Ecke des Raumes aus, nimmt den Raum vollkommen ein und als er die Klasse mit leiser ruhiger Stimme beginnt, wird das geschäftige Geplauder abrupt still.

Talk Danny Paradise

Wie viele andere Lehrer betont auch Danny Paradise die Notwendigkeit der täglichen Praxis ohne das verbissene Ziel etwas erreichen zu wollen. Dafür aber mit committment täglich zu üben egal wie lang oder intensiv.  Wichtig ist ihm sanft und behutsam vorzugehen und vor allem die eigene Praxis an die täglichen Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen. Oberste Priorität ist dabei schmerzfrei zu praktizieren.

Es ist mein erster Workshop mit einem Ashtanga Yogalehrer und ich hätte ihn mir viel strenger vorgestellt. Er strahlt eine angenehme Sanftheit und Milde aus. Während des Workshops erzählt er viel über seine Interpretation von Yoga. Dabei sieht er alles im Yoga als eine Empfehlung, einen Ratschlag an aber nicht als unverrückbares Wissen, das in Stein gemeißelt ist:

„Yoga is a suggestion, it is an ancestral suggestion“.

Und Yoga hilft seiner Meinung nach, die eigene Wahrnehmung und Intuition auszuweiten und so auf eine andere Ebene zu bewegen. Der Weg zu innerer und äußerer Freiheit:

[clickandtweet handle=““ hashtag=““ related=““ layout=““ position=““]„For me these are practises to create freedom. It is a reconnection of the conciousness with the soul“.[/clickandtweet]

Danny Paradise spricht viel über die Zusammenhänge zwischen Schamanismus und Yoga, da auch im Schamanismus das Bewusstsein und die Wahrnehmung erweitert wird. Asana Praxis findet er während unserer Begegnung nicht so wichtig, er will vor allem mit uns reden, denn gute Asana Praxis bekommt man überall sagt er und verweist auf die Gastgeberin Anja Kühnel Leiterin von Jivamukti Yoga Berlin. Die Essenz der Yogalehre in seiner Interpretation bekommt man nicht so oft zu hören. Ich finde es spannend seinen Erkenntnissen zu folgen und bin da ganz seiner Meinung, wobei die Asana Praxis mit ihm auch sehr viel Spaß macht.

Handstand Assist Danny Paradise

Doch vor den Asanas unterrichtet er 45 Minuten Pranayama nach Ashtanga, allerdings in abgemildeter Form, also statt 64 Zähler Atem halten nur 32. Ich habe bisher nur Sivananda Atempraxis geübt und diese intensive Form bisher noch nicht kennengelernt. Es macht Spaß auch wenn ich an meine Grenzen stoße und es mir manchmal etwas zuviel wird. Langeweile taucht auf, der wilde Geist schreit nach Ablenkung.

Die Asana Praxis ist sehr ungewöhnlich. Eine recht bunte Mischung aus Ashtanga Serie 1 und Ashtanga Serie 2 garniert mit Interpretationen von ägyptischen Hieroglyphen und ungezwungenen Witzen: „This ist only for old people“ , erklärt er als er sich wie eine Feder aus der gegrätschten Vorwärtsbeuge in den Handstand hochstützt, so als würde er nur mal eben den rechten Arm heben. Er weiß genau wie er unsere Egos aus der Reserve lockt. Irgendwie hat er mich im Bann, die zeitliche Dimension löst sich auf, schon wieder ist ein Workshoptag vorbei.

Hieroglyphen Danny Paradise

Die Erkenntnis: vier Stunden mit Danny sind in 60 Minuten vorbei. Am Ende schließen wir die Klasse mit einem gemeinsamen Oooommmmm. Als alle verstummen, singt er noch lange weiter. So als höre er gar nicht mehr auf. Wie er das macht? Was viele Lehrer predigen, strahlt er einfach aus. Es wirkt noch lange nach.

Fazit: Sehr empfehlenswert: eine einzigartige sehr inspirierende Begegnung. Danke!

Danny Paradise reist meist durch die Weltgeschichte. Wer ihn mal selbst treffen möchte. Infos gibt’s auf seiner Webseite.

2 Comments

  1. What an experience to meet and learn from him! Thank you for sharing your story and such great photos too!

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