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Umweltaktivismus

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Dieser Film ist aufwühlend und geht nahe. Gestoßen bin ich auf ihn bei einer Recherche für einen NDR Film zu Coffee to go Bechern, bei der ich in Zürich die sehr interessante Umwelttoxikologin Dr. Jane Muncke kennenlernte. Sie warnt seit Jahren vor den Auswirkungen von bestimmten Plastikverpackungen und vor allem vor den vielen noch gar nicht bekannten Stoffen, die bei der Herstellung von Plastik entstehen können. Sie empfahl mir auch den Film „A Plastic Ocean„.

Vom Blauwal – zum Plastikfilm

Die Idee zu diesem Film hatte der australische Journalist Craig Leeson. Seine Intention war es zunächst – aus Liebe zum Meer und Begeisterung für Wale – einen Film über Blauwale zu drehen. Bei den ersten Aufnahmen in einer unberührten Gegend vor der Küste Sri Lankas war das Team erschrocken, denn in den Gewässern der Blauwale schwamm überall Plastik herum. Statt klarem blauen Wasser, wie man es eigentlich mitten im Ozean erwartet, war der Lebensraum der Blauwale vermüllt, verdreckt, verschleimt und durchsetzt mit Plastik. Hier in dieser ursprünglichen Gegend hatte keiner mit so einer Vermüllung gerechnet. Aufgerüttelt von diesem Szenario beginnt eine spannende Spurensuche: Warum wimmelt es an einem so abgelegenen Ort von Plastik und wie weit sind die Meere schon mit Plastik durchsetzt.

A Plastic Ocean, Filming Plastic

A Plastic Ocean: spannende Forscher und erschütternde Erkenntnisse

Vier Jahre reist die Crew zu weltweit führenden Wissenschaftlern, um an verschiedenen Orten Antworten zu finden. Was sie finden ist erschreckend, denn das Plastik hat sich viel weiter ausgebreitet als viele bisher dachten: Bis tief auf den Meeresboden, auf einsamen Inselparadiesen und vor allem in allen Formen im Wasser selbst. Das fatale daran – es ist unklar wie lang es braucht bis diese Stoffe abgebaut sind. Manche Forscher gehen von 300-400 Jahren aus. Auf dem Weg dahin zersetzt sich das Plastik in immer kleinere Teilchen zu Mikro- und Nanoplastik. Und das landet dann in der Nahrungskette, da viele Lebewesen es mit Futter verwechseln.

Entsetzlich anzusehen und schwer zu ertragen ist wie diese Tiere unter dem Plastik leiden. Zum Beispiel die Vögel auf Henderson Island, (abgelegenes Inselparadies zwischen Neuseeland und Chile) die am lebendigen Leibe verhungern, weil sie statt Nahrung versuchen bis zu 275 kleine Plastikteilchen zu verdauen.

„The whole eco system is based on a healthy ocean. And if that part of a planet becomes dysfunctional then the whole life on this planet will suffer.“ Sir David Attenborough /A Plastic Ocean

Alles, was wir nicht direkt vor der Nase haben bzw. bei dem wir nicht unmittelbar die Konsequenz des Handelns erkennen, tangiert uns meist nicht. Bei dem Ausmaß an Plastikmüll muss allerdings etwas getan werden. Die Delfine im Mittelmeer sind vergiftet von Stoffen, die sie über Mikroplastik aufnehmen. Schildkröten können nicht mehr geradeaus schwimmen, weil das Plastik im Körper ihre Navigation stört. Der Film macht deutlich: es ist an der Zeit die klugen Anteile in uns zu stärken. Wacher zu werden und vor allem zu Handeln.

A Plastic Ocean Hilfe für Schildkroeten

 

Wir sind frei – weise zu wählen

Ich bin kein Plastikapostel und auch in meinem Leben umgibt mich viel Plastik aber ich versuche so oft es geht darauf zu verzichten. Alternativen zu suchen. Offen zu schauen, welche anderen Möglichkeiten es gibt und Projekte zu unterstützen, die Informieren und Wissen verbreiten.

„We share this story because from knowing comes caring and from caring comes change“. Craig Leeson/ A Plastic Ocean

A Plastic Ocean gibt es hier zum ausleihen oder kaufen. Alle Fotos ©aplasticocean.

PS: Wer etwas zum Schutz der Meerestiere tun möchte, dem lege ich Sea Shepherd ans Herz.

Love & Power

Heike

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